Autor Matthias Gruber bekommt heuer für seinen Debütroman
Der Autor Matthias Gruber bekommt heuer für seinen Debütroman "Die Einsamkeit der Ersten ihrer Art" den renommierten Rauriser Literaturpreis. Er wurde 1984 in Wien geboren, lebt aber mittlerweile in Salzburg.
Eva Krallinger-Gruber

Die Haare, die Zähne ... schön sein, diese Währung des Influencerinnendaseins hat die 14-jährige Arielle nicht flüssig. Als sie die Fotos des Mädchens Pauline in die Finger bekommt und beginnt, sie online zu teilen, ändert sich das aber schlagartig. Davon erzählt Matthias Gruber in seinem Debüt Die Einsamkeit der Ersten ihrer Art (Jung & Jung). Für die Empathie, die er seinen Figuren dabei entgegenbringt, erhält der 1984 Geborene am Mittwoch zum Start der Rauriser Literaturtage (19 Uhr, der Termin wird wie einige weitere auf der Website gestreamt) deren diesjährigen Hauptpreis.

Der Titel fügt sich wie bestellt in das Motto der 53. Ausgabe: Bis Sonntag lockt die Salzburger 3.000-Einwohner-Gemeinde in der Bergkulisse wieder mit spannenden und vielen jungen Autorinnen und Autoren, subsumiert unter dem Themenaufriss "Geschichten vom Zusammenleben". Diese Herausforderung betrifft uns ja alle, und so allgemein sie klingt, so viel hat darunter Platz: von den Troubles des Aufwachsens (Gruber, Tonio Schachinger) bis zu jenen des Lebensendes (Milena Michiko Flašar, Sabine Gruber), von der Klimaerhitzung (Gianna Molinari, Laura Freudenthaler) bis zum "heißen" Thema Migration (Amir Gudarzi). Die aus Salzburg stammende Luka Leben befasst sich mit Krankheit und bekommt dafür den Förderungspreis 2024.

Neue Männer, alte Traumata

Während österreichweit im Frühlingswind die einen Blätter sprießen, rascheln die anderen am Donnerstag und Freitag auch in Wien: bei den Wortspielen in der Facultas-Dombuchhandlung. Zwölfmal knackige 20 Minuten wird hier jeweils ab 19.30 Uhr gelesen – ideal, um nicht bloß für einen so populären Namen wie Elias Hirschl vorbeizukommen, sondern um flugs auch einige neue zu entdecken. Moritz Franz Beichl vielleicht, wie er in Männer um ein queeres Männerbild ringt, oder Lisa Mundt, die in Die Enkelin eine Familiengeschichte zwischen Migration, Traumata und Pflegekrise erzählt. (wurm, 2.4.2024)