Amsterdam/Kopenhagen  - Eine Hormonersatztherapie für Frauen nach dem Wechsel erhöht nicht nur das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern geht offenbar auch mit einer erhöhten Asthma-Gefährdung einher. So steigt die Rate der Spitalsaufnahmen wegen plötzlicher Verschlechterung des Gesundheitszustandes durch Asthma bei betroffenen Patientinnen um 30 Prozent, hieß es jetzt beim Jahreskongress der Europäischen Lungenspezialisten (ERS) in Amsterdam.

Klaus Bonnelykke und seine Co-AutorInnen registrierten den Gebrauch der Hormonpräparate bei 23.138 Frauen aus einer Langzeitstudie zu den Themen Ernährung, Krebs und Gesundheit in Dänemark. Schon in der Vergangenheit waren Verdachtsmomente aufgetaucht, wonach die Hormonsubstitution einen Zusammenhang mit Asthma hat. Die neue Studie sei allerdings die erste mit Hinweisen auf dadurch hervorgerufene starke Verschlechterungen im Asthma-Status samt notwendiger Aufnahme ins Krankenhaus, heißt es in einer Aussendung der Europäischen Lungen-Stiftung. "Das Risiko stieg mit der Dauer der Hormonersatztherapie an. Bei Verwendung über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren ergab sich eine 1,5mal größere Häufigkeit von Asthma-bedingten Hospitalisierungen", stellten die Experten fest.

Bonnelykke wies darauf hin, dass man den Verdacht noch genauer abklären müsse. Würde aber eine Patientin unter Hormonersatztherapie Asthma entwickeln oder sich eine Verschlechterung einstellen, sollte der Stop der Hormonsubstitution ins Auge gefasst werden." (APA)