Marseille - Gegen den Gründer der französischen Brustimplantate-Firma PIP, Jean-Claude Mas, ist nach Angaben seines Anwalts am Freitag ein Ermittlungsverfahren wegen "fahrlässiger Verletzung" eingeleitet worden. Wie dieStandard.at berichtete, wurde der 72-jährige PIP-Chef am Donnerstag festgenommen. Yves Haddad, der Anwalt von Mas, teilte mit, dass der Festgenommene "hunderte Fragen" beantwortet habe. Gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 100.000 Euro sei sein Mandant nun wieder auf freiem Fuß.

Im Dezember war in Marseille bereits ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Mas eingeleitet worden. Mas hatte schon in einem früheren Polizeiverhör zugegeben, drei Viertel seiner Prothesen mit einem Billiggel gefüllt zu haben, das er mit einem eigentlich für Industrieprodukte bestimmten Silikon zusammenmixte. Das Produkt sei aber nicht schädlich gewesen.

Weltweit tragen hunderttausende Frauen die mit Billigsilikon gefüllten Prothesen. Die Silikonkissen, die auffällig oft rissen, werden für Entzündungen verantwortlich gemacht. (APA)